Boden und Fruchtfolge
Bodenleben aktiv halten
In unseren Böden tummeln sich weit mehr Lebewesen als wir auf den ersten Blick glauben. Wenn wir diese richtig „halten“, sind sie von grossem Nutzen.
Was bringt das dem Landwirt?
- Durch die stabilen Wohnröhren der tiefgrabenden Regenwürmer entsteht eine bessere Tragfähigkeit
- Der Wurmkot ist ein äusserst wertvoller Dünger
- Niederschläge werden besser aufgenommen, umgekehrt steht in trockenen Zeiten mehr Wasser zur Verfügung
- Pflanzenkrankheiten wie Fusarium und Helminthosporium werden abgeschwächt, da die Rückstände sehr gut abgebaut werden
- ausgebrachte Pflanzenschutzmittel werden komplett abgebaut und gelangen nicht ins Grundwasser
- Es gibt kein oberflächliches Abschwemmen von Boden, Dünger, Pflanzenschutzmitteln
- Die Bodenoberfläche bietet optimale Bedingungen zur Aussaat einer neuen Kultur
Unter anderem nutzen wir diese Möglichkeiten aktiv:
- schwere Radlasten vermeiden (Ernte), erst recht nicht bei nassem Boden
- grosse Reifen mit niedrigem Luftdruck
- Den Boden nur lockern wenn es wirklich nötig und er dazu bereit (abgetrocknet) ist
- Die Bodenschichten nicht zu stark vermischen
- Für „Wurmfutter“ sorgen
- Nur auf Saattiefe bearbeiten (bringt zusätzlich besten Wasserschluss)
- Gründüngungen anbauen
- Land nie unnötig befahren
- auf der Strasse wenden oder Vorhaupt etwas verbreitern
- Güllegaben auf ca 35m3/ha pro Gabe beschränken
- Herbizide nur wenn unbedingt nötig einsetzen
- „intensive“ Kulturen wie Karotten nur auf geeigneten Böden anbauen
Fruchtfolge
Das Betreiben eines Fruchtwechsels ist ein zentrales Element des ackerbaulichen Pflanzenbaus. Die Schweizer Landwirte sind darin wahre Meister. Davon profitieren nebst den Bauern auch die Umwelt und die Bevölkerung!
- weniger Pflanzenkrankheiten dadurch weniger Pflanzenschutzmittel
- Die Bodenfruchtbarkeit wird erhalten
- Arbeitsspitzen werden gebrochen
- Das Ertragsrisiko wird verteilt
- Unsere Kulturlandschaft erscheint abwechslungsreich und nicht monoton
Es ist sinnvoll Fruchtfolge und Kulturwahl auf die Gegebenheiten des Betriebes auszurichten. Unsere Felder werden mit folgenden Kulturen bestellt: Brotweizen, Raps, Karotten, Zuckerrüben als Rohprodukte für die menschliche Ernährung
Körnermais, Gerste, Futterweizen, Silomais, Eiweisserbsen, Gras als Grundlage für unser betriebseigenes Tierfutter
Da wir Körnermais, Gerste, Futterweizen und Eiweisserbsen auf dem Hof lagern, aufbereiten und verfüttert müssen sie von hoher Qualität sein- auch ein guter Grund eine gesunde Fruchtfolge zu betreiben!
Unser Ziel:
Fruchtfolge und Boden aktiv halten
Wer bei Dunkelheit vorsichtig über seine Felder geht, wird möglicherweise Zeuge eines grossen Arbeitseinsatzes:

Regenwumtätigkeit stabilisiert den Boden, baut Rückstände ab, vermindert Krankheitsdruck, ermöglicht Wurzelwachstum……
